MEDITATION DER LIEBE

Buch & CD

Medi-Büchlein

Die­ses Büch­lein bie­tet eine Ein­füh­rung in Sinn und Pra­xis der Medi­ta­ti­on.

Im Inners­ten eines jeden Men­schen gibt es den leuch­ten­den Kern – und die­ser besteht aus Lie­be. Medi­ta­ti­on ist ein Weg, mit ihm in Kon­takt zu kom­men, um schließ­lich aus die­sem Inners­ten her­aus zu leben. Anhand einer See­ro­se wird in vier Schrit­ten die Ver­bin­dung zu den vier Ele­men­ten auf­ge­nom­men: zur Erde, um sich zu ver­wur­zeln und zu fokus­sie­ren, zum Was­ser, um das Flie­ßen und Los­las­sen zu üben, zur Luft, um den Atem des Lebens wahr­zu­neh­men, und schließ­lich zum Feu­er, um über das Licht Ver­bin­dung zur uni­ver­sel­len Lie­be auf­zu­neh­men. In wei­te­ren Schrit­ten wer­den Mög­lich­kei­ten zur Hei­lung, Pro­blem­lö­sung und Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät auf­ge­zeigt.

Als beglei­ten­de Hil­fe­stel­lung ist dem Buch eine CD bei­ge­fügt, auf der ich die Medi­ta­ti­ons­an­lei­tung spre­che und zwei Lie­der sin­ge.

Hör­pro­be Lied „Conue” von der CD „Medi­ta­ti­on der Lie­be”

Leseprobe

Es ist ein­fach: Du brauchst nur zu lie­ben. Dann bist du frei. Lie­be, was das Zeug hält, lie­be jeden Augen­blick, jeden Atem­zug. Lie­be alles, was du tust, lie­be alle Wesen, denen du begeg­nest, denn das ist ihre Essenz und dei­ne: die Lie­be.

(…)

Wer einen Ver­lieb­ten ansieht, muss lächeln. War­um nicht die Men­schen zum Lächeln brin­gen? War­um die­se „rosa­ro­te Bril­le“ abset­zen, die alles schön und rich­tig erschei­nen lässt. Es IST schön und rich­tig! Wir sind nicht blind, wenn wir lie­ben, son­dern dann, wenn wir nicht lie­ben.

(…)

 

Die Meditation der Seerose

Stel­le dir vor, du bist eine See­ro­se auf einem spie­gel­glat­ten, von der Mor­gen­son­ne sanft beschie­ne­nen See. Ver­wei­le einen Augen­blick beim Anblick des fried­li­chen, stil­len Sees. Das ist dei­ne Welt.

MediLiebe_bild1Nun den­ke dich hin­ein in die Erde unter dem Was­ser, den See­grund. Weich und feucht und doch fest beher­bergt er die Wur­zeln der See­ro­se, die tief in der Erde ver­an­kert sind. Es sind die Wur­zeln der Dank­bar­keit, die dich näh­ren und sicher hal­ten (damit du bei dei­nen nun fol­gen­den Höhen­flü­gen immer schön „auf dem Tep­pich“ bleibst). Am Anfang hilft es, sich vor­zu­stel­len, wofür man alles dank­bar sein kann, für sei­ne Gesund­heit z.B. oder in Sicher­heit zu leben oder für sei­ne Freun­de, Fami­lie. Oder ein­fach dafür, hier zu sit­zen und die Frei­heit zu genie­ßen, sich mit die­ser Medi­ta­ti­on selbst zu beschen­ken. Es fin­det sich immer etwas, wofür man dank­bar sein kann. Spä­ter wird das so kon­kret nicht mehr nötig sein — dann wird die Dank­bar­keit ganz von selbst als gro­ße Kraft aus dir her­aus strö­men. Das sind die Wur­zeln des Ver­trau­ens und des Ein­ver­stan­den­seins – ein Gefühl tie­fer Gebor­gen­heit im Sein.

Nun fol­ge dem Sten­gel der See­ro­se durchs Was­ser des dunk­len Sees. Nimm dabei das Gefühl der Ver­an­ke­rung, der Dank­bar­keit mit. Je wei­ter du in Rich­tung Ober­flä­che „wächst“, des­to hel­ler wird es um dich. Dem Ele­ment Erde folgt das Ele­ment Was­ser. Es hat die Eigen­schaft zu flie­ßen. Dein Sten­gel ist dem Flie­ßen ange­passt in sei­ner geschmei­di­gen Beweg­lich­keit. Du kannst dich von den Strö­mun­gen sanft hin- und her­tra­gen las­sen, ohne Angst, dich zu ver­lie­ren, denn du bist ja fest im Grund, dei­nem 20131228_112455Urver­trau­en, ver­an­kert. Dar­um sind wir dem Leben von Natur aus gewach­sen, den Strö­mun­gen, die uns Geschmei­dig­keit abver­lan­gen, uns aber nicht ent­wur­zeln kön­nen. Der Sten­gel wächst auch nicht ziel­los irgend­wo­hin, son­dern nach oben ans Licht. Du kannst dich also getrost trei­ben las­sen, denn der Sten­gel ver­liert nie sein Ziel aus den Augen: die Ober­flä­che, das Licht — und nie sei­ne Ver­an­ke­rung in der Dank­bar­keit, der Demut, dem Urver­trau­en.

Medi­tie­re, wäh­rend du dem Sten­gel folgst über das „Las­sen“. Wenn etwas auf uns zutreibt, das wir unbe­dingt haben wol­len, so müs­sen wir doch war­ten, bis es uns erreicht. Wir brau­chen Geduld. Es lässt sich nichts erzwin­gen. Zu dem, der war­ten kann, kommt alles mit der Zeit. Wenn es da ist, soll­ten wir aller­dings nicht zögern, zuzu­grei­fen und es nicht auf­schie­ben. Und wenn etwas, das uns lieb war, von uns weg­treibt und wir es nicht mehr hal­ten kön­nen, so sol­len wir es zie­hen las­sen. Lass das Mate­ri­el­le, das du ver­lierst, oder den gelieb­ten Men­schen, der geht, in Lie­be und Dank­bar­keit zie­hen. Lass los! Es wird dir wie­der Neu­es, viel­leicht Bes­se­res ent­ge­gen­trei­ben, wenn du offen dafür bist und das Neue zulässt. Es kommt immer das Rich­ti­ge zur rich­ti­gen Zeit, und es geht das, was nicht mehr benö­tigt wird. Dar­auf ist Ver­lass. Medi­tie­re über das Los­las­sen und das Zulas­sen, das Belas­sen und das Sich-Ein­las­sen. All das ist Flie­ßen.

Ich ver­traue, ich bin ein­ver­stan­den, ich lie­be, ich las­se, ich flie­ße.

20140103_141328Die­ses Man­tra hat mir aus gro­ßer Trau­er und Ver­zweif­lung her­aus­ge­hol­fen. Das Flie­ßen, das bist du. Du bestimmst nicht nur dei­ne Wirk­lich­keit, du BIST sie. Das ist einer der Grund­sät­ze des Tao.

Dann durch­bricht der Sten­gel die Ober­flä­che des Sees. Die See­ro­se brei­tet ihre Blät­ter sanft auf dem Was­ser aus, um Licht und Luft auf­neh­men zu kön­nen und ihren beson­de­ren, eige­nen Duft an die Luft zu ver­schen­ken – ein Geben und ein Neh­men. Dem Ele­ment Was­ser folgt also das Ele­ment Luft. Die gro­ßen, run­den Blät­ter der See­ro­se schwe­ben zwi­schen Was­ser und Luft auf der Ober­flä­che des Sees, mühe­los und ohne jede Anstren­gung. Sie wer­den von den Wur­zeln und dem Sten­gel gehal­ten, aber nicht fest­ge­hal­ten.

Das ist das Wesen der Lie­be: Hal­ten, ohne fest­zu­hal­ten.

Wer ein­mal eine See­ro­se über Tage hin­weg beob­ach­tet hat, der weiß, dass sie sich vie­le Meter weit von der Strö­mung fort­tra­gen lässt und an einem Mor­gen an einem ande­ren Ort zu sein scheint als am Mor­gen zuvor. Das täuscht. Sie geht zwar ein Stück weit mit der Strö­mung, folgt dem Flie­ßen des Was­sers und wider­setzt sich nicht, sie bleibt dabei aber tief im See­grund ver­an­kert. So soll­ten wir im Strom des Lebens flie­ßen: ver­an­kert durch die Wur­zeln des Ver­trau­ens, doch frei, dem Strom zu fol­gen.

Die zar­te Blü­te der See­ro­se, die die Nacht über geschlos­sen war, beginnt sich nun der Mor­gen­son­ne zu öff­nen — zer­brech­lich, ver­wund­bar und doch ver­trau­ens­voll: Es ist die See­le, die gera­de erwacht, um sich der Lie­be und dem neu­en Tag zu öff­nen, dem Ele­ment „Feu­er“, ver­kör­pert durch die Son­ne, jene Kraft, die unend­lich gibt, ohne weni­ger zu wer­den – wie die Lie­be. Das haben Licht und Lie­be gemein­sam: Je mehr sie sich ver­schen­ken, des­to mehr neh­men sie zu. Zün­de mit dei­ner Fackel die dei­nes Nach­barn an, und das Licht wird mehr, nicht weni­ger. Ver­schen­ke dei­ne Lie­be, und die Lie­be wird mehr.

Das Bild der sich öff­nen­den See­ro­sen­blü­te, die im Öff­nen ihre gan­ze Schön­heit offen­bart, soll dich durch den Tag beglei­ten. Sie ist ein Sinn­bild für Auf­merk­sam­keit. Die­se Auf­merk­sam­keit soll­ten wir allem schen­ken, was wir tun, und jedem Wesen, dem wir begeg­nen. Auf­merk­sam­keit ist Lie­be. Dar­um sol­len wir wirk­lich zuhö­ren, wenn wir hören, und wirk­lich hin­se­hen, wenn wir sehen. Wir soll­ten alle unse­re Sin­ne auf Emp­fang stel­len an die­sem Mor­gen; uns öff­nen wie die See­ro­se ihre Blü­te.

Nun berau­sche dich an die­sem Feu­er­werk des Lichts, sau­ge dich voll, bis du fast platzt vor Glück und Leben­dig­keit und Lie­be.

An die­ser Stel­le der Medi­ta­ti­on wird dir mög­li­cher­wei­se so warm wer­den, dass du das Bedürf­nis ver­spürst, etwas von dei­ner Klei­dung abzu­le­gen. Gebe die­sem Impuls ruhig nach und mach dann ein­fach wei­ter, indem du in dei­ner Phan­ta­sie zu die­sem Bild der Fül­le zurück­kehrst. Du kannst jeder­zeit unter­bre­chen und dich dann wie­der in dei­ne Medi­ta­ti­on hin­ein­den­ken und -füh­len. Das schwächt zwar ein wenig die gesam­mel­te Ener­gie, ist aber am Anfang ganz nor­mal, und kurz zu unter­bre­chen und dann in die Medi­ta­ti­on zurück­zu­keh­ren, ist alle­mal bes­ser, als sich selbst zu kas­tei­en oder abzu­bre­chen.

Bist du nun rand­voll mit Licht und Lie­be, so ver­wei­le etwas in die­sem Gefühl und kos­te es aus. Die Wär­me, die du fühlst, wird dich den gan­zen Tag beglei­ten.

20140102_083536Dann ist die Zeit des Gebens gekom­men. Nun beginnt die Blü­te ihren süßen Duft zu ver­strö­men. Stel­le dir vor, dass du nun so leuch­test und strahlst, das du unbe­dingt ande­re dar­an teil­ha­ben las­sen willst, ja musst! Ver­strö­me also dein Licht, dei­ne Lie­be in alle Rich­tun­gen, in alle Welt. Am Anfang hilft es, sich dabei kon­kre­te Men­schen vor­zu­stel­len, die man beschen­ken möch­te, Fami­lie, Freun­de oder auch Fein­de (wenn man meint, wel­che zu haben). Das ist beson­ders wir­kungs­voll und zudem zutiefst befrie­di­gend. Du wirst über­rascht sein, mit wel­cher Deut­lich­keit und Leben­dig­keit die Men­schen vor dei­nem inne­ren Auge erschei­nen und gera­de­zu Schlan­ge ste­hen, um an dei­ner Ener­gie teil­ha­ben zu dür­fen. Und auch dar­über, wie freu­dig und dank­bar sie dei­ne Lie­be anneh­men. Das zu spü­ren, ist allein schon rei­ne Freu­de! Die­ses Bild ist auch schön, um es spä­ter im All­tag wie­der abzu­ru­fen, z. B. wenn du dem Men­schen begeg­nest, den du so beschenkt hast. Und wenn du so unge­dul­dig bist wie ich, wirst du es kaum erwar­ten kön­nen, zu erle­ben, wer dich heu­te in dei­ner Medi­ta­ti­on „besu­chen“ kommt.

Beson­ders schön ist es, die zu beden­ken und zu beschen­ken, die einen ver­letzt haben oder die man selbst ver­letzt hat – durch ein böses Wort, eine nach­läs­si­ge Ges­te, eine unacht­sa­me Hand­lung, eine unge­dul­di­ge Reak­ti­on oder ein­fach Miss­ach­tung. Sie ins Herz zu schlie­ßen und ihnen Ener­gie zu sen­den, wirkt heil­sam und zugleich wie ein Schutz­schild gegen nega­ti­ve Ener­gi­en, die z.B. von die­sen Men­schen aus­ge­hen könn­ten.

Spä­ter wirst du dann dei­ne Lie­be ein­fach so hin­aus­sen­den in die Welt, an alle Bedürf­ti­gen, alle Men­schen, Tie­re, Pflan­zen, Stei­ne, das gan­ze Uni­ver­sum. So fließt dei­ne gesam­mel­te Ener­gie in den Kreis­lauf zurück, aus dem sie gespeist wur­de, aus dem du die Kraft geschöpft hast. Auf die­se Wei­se bist du an den ewi­gen Ener­gie­kreis­lauf ange­schlos­sen, an die uni­ver­sel­le Lie­be. Geben und Neh­men wer­den eins, und du wirst untrenn­bar Teil des Lich­tes.

Noch spä­ter wird es genü­gen, die­sen Kreis­lauf durch sich hin­durch­flie­ßen zu las­sen, die pul­sie­ren­de Ener­gie zu spü­ren und die eige­ne Durch­läs­sig­keit in völ­li­ger inne­rer Ruhe und Har­mo­nie zu erle­ben. Dann bist du eins gewor­den mit der uni­ver­sel­len Lie­be, und es besteht kein Unter­schied mehr zwi­schen dem Ich und dem Ande­ren. In die­sem Zustand der Gna­de zu ver­har­ren – das ist Medi­ta­ti­on.

Irgend­wann keh­re zurück, öff­ne die Augen, atme tief durch und neh­me so viel wie mög­lich von die­sem Glücks­ge­fühl und die­ser Lie­be mit in dei­nen All­tag. Du wirst schon nach weni­gen Wochen bemer­ken, wie sehr die­se Medi­ta­ti­on dei­nen All­tag ver­än­dert 20140103_171219und berei­chert, wie anders dein Ver­hal­ten ande­ren gegen­über wird und natür­lich auch das Ver­hal­ten der ande­ren dir gegen­über. Es ist eine klei­ne, per­sön­li­che Revo­lu­ti­on. Und die klei­nen per­sön­li­chen Revo­lu­tio­nen sind die ein­zi­gen, die die Welt wei­ter­brin­gen, nicht die gro­ßen.

Die See­ro­sen­me­di­ta­ti­on ist jedes­mal eine Geburt. Jeden Mor­gen wirst du mit ihr neu gebo­ren. Aus dem Schoß der Erde, in der die Wur­zeln der Dank­bar­keit und des Ver­trau­ens in Stil­le und Gebor­gen­heit ver­an­kert sind, wirst du gebo­ren. In fast allen Kul­tu­ren ist die Erde die Mut­ter, wäh­rend die Son­ne, das Feu­er, der Vater ist, das männ­li­che Prin­zip. Zwi­schen ihnen ist Platz zur Ent­fal­tung. Mit der voll­kom­me­nen, ver­trau­ens­vol­len Offen­heit des Neu­ge­bo­re­nen zwi­schen Vater und Mut­ter kannst du den Tag begin­nen. Er wird dir alles geben, was du benö­tigst: Licht, Wär­me, Nah­rung – und auch die Hin­der­nis­se, die du brauchst, um dich wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Die­ser Text wird auf der CD von der Auto­rin gespro­chen.

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